Martinsbrezeln

Martinsbrezeln

Ein kulinarisches Highlight meiner Kindheit waren Martinsbrezeln, die es nur an diesem einen Tag im Jahr gab, zu Martini am 11. November. Nachdem man mit der selbst gebastelten Laterne beim St. Martinsumzug singend durch die Dämmerung marschiert war, wurden die Brezeln im Kindergarten und in der Volksschule an alle Kinder verteilt. Je nach Region gibt es verschiedene Rezeptvarianten. In meiner Heimat, dem Sauerland, waren die Brezeln riesig (zumindest für Kinderaugen), herrlich weich und süß, mit einer Schneeschicht aus Hagelzucker.
In Österreich habe ich bislang noch keine Martinsbrezeln entdeckt. Falls jemand geheime Informationen über eine Bäckerei hat, die auch hier Martinsbrezeln im Angebot hat, muß mir bitte ohne zu zögern Bescheid geben, damit ich sofort dorthin fahren kann! Aus gegebenem Anlaß habe ich daher in diesem Jahr an einem eigenen Martinsbrezelrezept getüftelt, und meine Variante kommt der meiner Kindheit schon ziemlich nah. Aber wahrscheinlich schmeckt sie erst dann wirklich „original“, wenn ich vorher mit einem selbst gebastelten Lampion singend durch die Straßen gewandert bin …

Martinsbrezeln
Zubereitung 20 Minuten
Garzeit 30 Minuten
Ruhezeit 2 Stunden 15 Minuten
Portionen 4

Zutaten

  • 21 g frische Hefe
  • 100 ml lauwarme Milch
  • 70 g feiner Zucker
  • 350 g glattes Mehl (in Deutschland Type 405)
  • 1 Prise Salz
  • 75 g sehr weiche Butter
  • 100 g griechischer Joghurt (10% Fettgehalt)
  • ½ EL Butter
  • 1 EL Milch
  • 3-4 EL Hagelzucker

Zubereitung

  • Die Hefe in der lauwarmen Milch gründlich auflösen, einen Eßlöffel vom feinen Zucker abnehmen und unterrühren.
  • Das Mehl in eine Rührschüssel geben, in der Mitte eine große Mulde bilden, und die Hefemilch hineingießen. Mit einer Gabel vom Rand her etwas Mehl unter die Hefemilch rühren, bis sie beginnt dickflüssig zu werden. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken, und den Vorteig 15 Minuten gehen lassen, bis sich Blasen in der Hefe bilden. Nun den restlichen feinen Zucker, die Prise Salz, die Butter und den Joghurt zum Teig geben, und alles von Hand oder mit dem Rührgerät zu einem schönen elastischen Teig verkneten. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken, und den Hefeteig an einem warmen, vor Zugluft geschützten Ort 1 Stunde gehen lassen.
  • Den Teig in vier gleichgroße Stücke teilen, und jedes Stück zwischen den Handflächen rundwirken. Die Teiglinge 15 Minuten abgedeckt entspannen lassen. Anschließend jedes Teigstück mit den Handflächen zu einer langen, dünnen Wurst von ca. 40 cm ausrollen. Die Teigstränge nochmals zugedeckt 15 Minuten entspannen lassen, damit sich der Teig beim Formen nicht wieder zu stark zusammenzieht. Um die Brezel zu formen, ein Teigende in einem Bogen bis etwa zur Strangmitte legen und leicht andrücken, das andere Teigende ebenso in einem Bogen zur Mitte führen und leicht andrücken, wobei die Bögen leicht überlappen sollten. Nach ein, zwei Versuchen hat man schnell „den Bogen raus“, um eine schöne Brezel zu formen.
  • Ein Backblech mit Backpapier auslegen, und die Brezeln mit etwas Abstand zueinander darauflegen: Ich fasse die Brezel dazu unten an, halte die angedrückten Teigenden dabei fest und drehe sie um, so daß die angedrückten Enden unten auf dem Blech liegen. Das Blech ein letztes Mal mit einem Tuch abdecken, und die Brezeln 30 Minuten gehen lassen.
  • Den Backofen auf 175° Ober-/Unterhitze vorheizen.
  • Den halben Eßlöffel Butter und den Eßlöffel Milch bei niedriger Temperatur in einem kleinen Topf verschmelzen. Die Brezeln mit der Mischung einpinseln, dick mit Hagelzucker bestreuen und 30 Minuten backen. Ich decke sie nach den ersten 15 Minuten mit Alufolie ab, damit sie hell bleiben, so wie die Brezeln meiner Kindheit.
  • Die Brezeln - sie fühlen sich noch relativ weich an, wenn sie aus dem Backrohr kommen - auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
  • Die Martinsbrezeln schmecken frisch am besten.
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