Linsensalat Reloaded

Linsensalat Reloaded

Ich komme zwar aus dem Sauerland, aber der wirklich „saure“ in unserer Familie ist mein Mann. Vor allem, wenn es um Salatdressings geht. Er trinkt sogar das übrig gebliebene Dressing vom Teller, eine Angewohnheit, die er von seinem Vater Franz übernommen hat.
Zu unserem ersten gemeinsamen Silvesterbuffet hat sich mein Mann Linsensalat gewünscht, der in seiner Familie eine Tradition am 31. Dezember ist. Das Rezept hat uns seine Mutter Lotte telefonisch durchgegeben, und es war denkbar einfach: gekochte Linsen (no na!), eine kleine Zwiebel, fein gehackt und in etwas Butter gedünstet, Essig, Öl und Salz – fertig. Dann ging es ans Abschmecken. Das Dressing hatte ich, ganz klassisch, im Verhältnis von einem Eßlöffel Essig zu drei Eßlöffeln Öl gemischt, aber es war meinem Mann nicht sauer genug. Kein Problem! Noch etwas Essig dazu und wieder abschmecken. Es war noch immer nicht sauer genug … Nach dem achten (!!!) Eßlöffel Essig war mein Mann dann endlich zufrieden, und der Salat schmeckte genau wie der von seiner Mutter. Ich habe die sauren Linsen zwar gekostet, ihm aber großzügig den Großteil des Salates überlassen. Das Rezept habe ich brav als „Lottes Linsensalat“ notiert.
Ein paar Jahre später, mein Mann und ich waren bereits zusammengezogen, bekamen wir zu Silvester eine Schüssel Linsensalat von seiner Mutter. Ich habe höflich gekostet – in tapferer Erwartung der sauren Linsen. Zu meiner großen Überraschung war der Salat nicht mal annähernd so sauer wie mein Mann ihn aus seiner Kindheit in Erinnerung gehabt hatte. Wie einen die Erinnerung doch täuschen kann.
Derzeit ist diese Reloaded Variante unser liebster Linsensalat. Nur drei Eßlöffel Essig statt acht, dafür bekommt er aber durch den Senf noch eine pikante Note.

Linsensalat Reloaded
Zubereitung 15 Minuten
Garzeit 30 Minuten
Ruhezeit mindestens 3 Stunden
Portionen 4

Zutaten

  • 250 g braune Tellerlinsen
  • 3 Lorbeerblätter
  • ½ EL körniger Senf
  • ½ EL Dijon Senf
  • 3 EL Weißweinessig
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 dünne Jungzwiebel/Frühlingszwiebel, fein gehackt
  • 150 g Kirschtomaten, in kleine Würfel geschnitten
  • Salz & Pfeffer

Zubereitung

  • Die Linsen und die Lorbeerblätter in einen Topf geben und ca. 750 ml Wasser hinzufügen. Das Wasser zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren, so daß die Flüssigkeit nur noch leicht köchelt, und die Linsen etwa 20 bis 30 Minuten garen bis sie weich sind. Die Linsen durch ein Sieb abgießen und etwas ausdampfen lassen.
  • Beide Senfsorten und den Essig in einen schmalen, hohen Messbecher geben, zwei Eßlöffel der gekochten Linsen hinzufügen, und alles mit dem Mixstab gründlich pürieren. Das Olivenöl dazu gießen und nochmals kurz pürieren, bis es sich mit dem Rest verbunden hat.
  • Die Lorbeerblätter entfernen, und die Linsen noch warm mit der Jungzwiebel, den Tomaten und dem Dressing mischen, abschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Den Linsensalat, wenn möglich, drei Stunden, noch besser über Nacht, an einem kühlen Ort durchziehen lassen.
Mulligatawny Soup
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