Dieses Gericht war die große Spezialität meines Vaters. Er hatte dafür kein Standardrezept, sondern erfand jedes Mal eine neue Würzmischung. Und da er dieses Hähnchen in meiner Kindheit jeden Samstagabend für mich zubereiten mußte, gab es unzählige Würzvarianten. Was allerdings jedes Mal gleich war, war die unglaublich knusprige Haut. Die „Geheimnisse“ meines Vaters waren, das Huhn zu halbieren, damit kein Teil der Haut während des Garens im austretenden Bratensaft liegt und das Hendl vor dem Braten NICHT mit Öl oder Butter einzureiben.
Bei der Gewürzmischung habe ich über die Jahre viele Varianten ausprobiert, und diese hier ist unserer Meinung nach die beste. Natürlich können Sie auch eine fertige Hendlwürzmischung nehmen, davon braucht man ca. 2 – 3 Eßlöffel.
Zusammen mit den selbstgemachten Pommes Frites, ist dies mein absolutes Lieblingsgericht, seitdem ich es als Kind zum ersten Mal gegessen habe, und das wird es auch für immer bleiben.
Erwins Brathähnchen
Zutaten
- 1 Bio-Hähnchen, ca. 1,5 kg, halbiert (alternativ Hähnchenteile, s. Tipp 1)
- Für die Gewürzmischung:
- 1 TL Salz
- 1 TL getr. Rosmarin
- 1 TL getr. Thymian
- 1 TL Paprika edelsüß
- 1 TL Rosenpaprika oder Old Bay Gewürz
- ½ TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- ½ TL Kurkuma
- ½ TL Koriander
- ½ TL Senfpulver
Zubereitung
- Das Hähnchen eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen.
- Den Backofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Hendlhälften auf den Innenseiten mit einer kleinen Menge der Gewürzmischung bestäuben, dann mit der Haut nach oben nebeneinander in eine passende Auflaufform legen und auch auf den Außenseiten gleichmäßig mit der Gewürzmischung bestäuben. Dabei darauf achten, daß überall etwas von den Gewürzen landet, z.B. unter den Flügeln, aber – Achtung - das Gewürz läßt sich NICHT mit den Fingern auf dem Hendl verreiben. (s. Tipp 2)
- Die Form in den Ofen stellen, und das Hähnchen in ca. 80 - 90 Minuten knusprig braun braten.
- P.S. Mein Mann liebt den Bratensaft, der beim Garen von alleine entsteht, zum Hendl, ich mag es lieber ohne. Auf jeden Fall sollten Sie aber aus den Resten (Knochen, Haut und Saft) eine Brühe kochen. Dazu die Reste in einen Topf geben, großzügig mit Wasser bedecken, zum Kochen bringen, mit halb aufgesetztem Deckel ca. 2 Stunden sanft köcheln lassen und zum Schluß durch ein Sieb abseihen. Die Brühe kann man in Gefrierbeutel portionieren, einfrieren und für Risottos, Paellas und vielerlei mehr verwenden.
Tipp
Falls Sie das Huhn bei einem Fleischer kaufen, können Sie ihn bitten, es für Sie zu halbieren. Wenn man eine scharfe(!) Geflügelschere besitzt, ist es mit ein bißchen Übung wirklich keine Hexerei das Hendl entlang des Brustknochens und des Rückgrates selbst zu zerteilen. Ich lege dazu immer zwei große Stücke Alufolie auf die Spüle, auf der ich das Hähnchen vorbereite. Man kann die Folie anschließend leicht entsorgen und muß nicht die halbe Küche putzen. Alternativ kann man natürlich auch Hähnchenteile (Flügel, Schenkel und/oder Brust MIT Haut und Knochen) verwenden. Die Garzeit reduziert sich dann auf 60 Minuten. Tipp 2: Zum Würzen lege ich die Hendlhälften zunächst in die Auflaufform. Dann halte ich die eine Hälfte beim Bestäuben direkt über die zweite Hälfte, so daß das Gewürz, das daneben geht direkt auf der Hälfte darunter landet. Am einfachsten geht das Halten und Bestäuben mit den Händen und Fingern. „Hilfsmittel“ wie Zange, Sieb oder Löffel, sind in dem Fall eher hinderlich.